Was ist eigentlich Amalgam?

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Amalgam ist ein Füllstoff, der hauptsächlich aus Silber, Zinn, Zink, Kupfer und Quecksilber besteht.

Was ist so schädlich am Amalgam?

Das Quecksilber! Dieses im Amalgam enthaltene Quecksilber ist ein Zellgift. Es wird durch den Speichel gelöst und kann sich überall im Körper ablagern. Dadurch kann es zu einer Reihe von Beschwerden kommen. Genannt werden unter anderem: Kopfschmerzen, Migräne, Übelkeit, Allergien, Gliederzittern, Abgeschlagenheit und Störungen des Nervensystems. Ob hierfür das Amalgam verantwortlich sein kann, ist aber umstritten.


Ist Amalgam wirklich so schädlich?

Die Amalgamgegner sagen: ja!

Wir sagen: Natürlich ist Amalgam nicht die Ursache allen Übels, und längst nicht alle angeführten Erkrankungen verschwinden, wenn das Amalgam ausgebohrt wird. Aber: Wir sind durch so viele Umweltgifte ohnehin schon genug belastet, so dass unser Körper, vergleicht man ihn einmal mit einem Fass, bei vielen von uns heute randvoll mit diesen Umweltgiften ist. Bleiben wir nun bei diesem Vergleich, so reicht vielleicht bereits eine zusätzliche Amalgamfüllung, um dieses Faß zum Überlaufen zu bringen, d.h. mögliche Gesundheitsstörungen in unserem Körper auszulösen.


Wie ist der heutige Stand der Dinge?

Einerseits heißt es von offizieller Seite (Krankenkassen, Bundesgesundheitsamt), dass Amalgam keine schädlichen Nebenwirkungen hat und deswegen uneingeschränkt für Zahnfüllungen verwendet werden darf. Andererseits hat das Umweltministerium kürzlich das im Amalgam enthaltene Quecksilber zum Umweltgift erklärt. 1990 wurde ein Gesetz erlassen, wonach Amalgam, das beim Ausbohren von Zähnen anfällt, nicht mehr in die Kanalisation gelangen darf. Vielmehr muss es als Sondermüll entsorgt werden, um so nicht unsere Umwelt zu belasten. Für uns Zahnärzte ergibt sich daraus eine fatale Situation. Das, was wir nicht mehr ins Abwasser einleiten dürfen (weil umweltschädlich), sollen wir unbedenklich und ohne jede Einschränkung in Ihrem Mund verwenden. Hierzu vielleicht noch einen Blick ins Ausland. In Skandinavien ist ab 1993 Amalgam als Füllstoff verboten worden. In den USA sind die Zahnärzte verpflichtet, ihre Patienten folgendermaßen aufzuklären.- »Ich mache Ihnen jetzt eine Amalgamfüllung, die Quecksilber enthält. Sie müssen wissen, dass Quecksilber ein Gift ist.!« Der Verbrauch von Amalgam ist in diesen Ländern dadurch stark rückläufig.


Welche Alternativen gibt es zum Amalgam?

Es stehen heute alternativ Gold, Keramik und Kunststoff zur Verfügung. Kunststoff (verhältnismäßig preiswert) kann aus verschiedenen Gründen nicht bei allen Füllungen verwendet werden. Keramik (erheblich teurer) eignet sich für mittelgroße Füllungen. Gold (ebenfalls relativ teuer) kann von ganz kleinen bis zu ganz großen Füllungen verwendet werden.


Wie verhält man sich bei der Entfernung von Amalgamfüllungen?

Normalerweise kann eine Amalgamfüllung ohne besondere Vorkehrungen entfernt und durch ein anderes Füllungsmaterial (siehe oben) ersetzt werden. Liegen eventuell bereits bestimmte „Vergiftungserscheinungen“ vor, so sollte das Quecksilber zusätzlich aus dem Körper ausgeleitet werden. Hierfür stehen die Präparate „Selen“ und „Dirnaval“ zur Verfügung.


Welche Kosten entstehen beim Amalgamaustausch?

Gold, Keramik und Kunststoff (im Seitenzahngebiet) sind keine Kassenleistung der gesetzl. Krankenversicherung. Die Kosten müssen privat in Rechnung gestellt werden; die Krankenkassen gewähren Zuschüsse in begrenztem Umfang. Privatversicherungen übernehmen die Kosten.

Wie soll man sich verhalten?

Ehrlich gesagt eine schwierige Frage! - Neben den an erster Stelle stehenden gesundheitlichen Überlegungen spielt nämlich auch die Kostenfrage eine nicht unbedeutende Rolle.

Daher lautet unser Rat an Sie:

Wer seine Amalgamfüllungen bereits über Jahre im Mund hat, sich allgemein gesund fühlt, ohne nennenswerte Erkrankungen oder Beschwerden ist, kann seine Amalgamfüllungen zunächst behalten. Wer unter den eingangs geschilderten Beschwerden oder sonstigen unklaren Erkrankungen leidet, sollte den Austausch seiner Amalgamfüllungen in Erwägung ziehen. Häufig verbessern sich hierdurch das Allgemeinbefinden und die Gesundheit spürbar. Wer die mögliche Schädlichkeit des Amalgams ernst nimmt, sollte ebenfalls seine Füllungen auswechseln lassen. Wer noch keine Amalgamfüllungen hat, sollte von vornherein, wenn bei ihm eine Füllung gemacht werden muss, auf einen anderen Füllstoff (siehe Patienten-Info: "Amalgam – Alternativen") ausweichen.

Hierzu noch eine Anmerkung:

Durch richtige Ernährung, Zahnpflege, regelmäßige Kontrollen, professionelle Zahnreinigung und Fissurenversiegelung (siehe unsere Infoblätter) kann man Karies praktisch verhindern und so entweder die eventuell gesundheitsschädlichen Amalgamfüllungen oder die kostspieligeren Alternativfüllungen ersparen.

Hoffentlich ist es uns mit dieser kleinen Aufstellung gelungen, Ihnen einen besseren Überblick über das Thema "Amalgam" zu verschaffen. Für Ihre persönlichen Fragen stehen wir Ihnen selbstverständlich gerne zur Verfügung.