Teilprothese

Zahnlücken stören nicht nur den optischen Gesamteindruck eines Menschen. Auch die Funktionsfähigkeit des Gebisses ist erheblich eingeschränkt und zieht automatisch eine Veränderung des Kauverhaltens nach sich.
Meist wird die unvollständige Kieferpartie geschont - die andere dagegen überbelastet.
Kiefergelenkbeschwerden und Kopfschmerzen können die Folgen sein. Nur ein entsprechender Zahnersatz kann dauerhaft vor Folgeschäden, z.B. dem Verlust noch vorhandener eigener Zähne schützen.
Die Zahnmedizin bezeichnet dies als Teilzahnersatz und bietet verschiedene Versorgungsformen an.

 

Modellgussprothese

 

1. Was ist eine Modellgussprothese?

Eine Modellgussprothese ist herausnehmbarer Zahnersatz, der mit Klammern an Zähnen im Mund befestigt wird. Der Zahnersatz besteht aus einem Metallgerüst und Kunststoff-Anteilen, den so genannten Sätteln. Auf diesen Kunststoffanteilen sind die künstlichen Zähne befestigt.

Die Verbindung der Kunststoffsättel erfolgt im Oberkiefer durch eine etwa 1,5 mm dicke Platte, die dem Gaumen eng anliegt. Die Ausdehnung dieser Platte richtet sich danach, wie viele Zähne durch die Prothese ersetzt werden müssen. Fehlen viele Zähne muss die Platte größer sein, werden nur sehr wenige Zähne ersetzt, kann die Platte kleiner gestaltet werden.

Im Unterkiefer werden die Sättel durch einen Bügel unterhalb der Zunge verbunden. Dieser Bügel verläuft im Abstand von einigen Millimeter zu den Zähnen entlang des Zahnfleisches.

Modellgussprothesen werden verwendet, wenn fest einzementierter Zahnersatz nicht möglich ist. Für eine sichere Befestigung der Prothese müssen allerdings noch genügend eigene Zähne vorhanden sein. Ist die Zahl von natürlichen Zähnen im Mund zu gering oder sind die noch vorhandenen eigenen Zähne ungünstig angeordnet, kann keine Modellgussprothese eingesetzt werden. Würde in solchen Situationen eine Modellgussprothese eingesetzt werden, könnten die noch bestehenden Zähne überlastet werden. Auch müssen die vorgesehenen Klammerzähne eine ausreichende Verankerung im Knochen besitzen, um nicht selbst geschädigt zu werden.

Während Klammern dafür sorgen, dass die Prothese beim Kauen fest sitzt, sorgen kleine Häkchen, die so genannten Auflagen dafür, dass beim Kauen Kaukraft auf die natürlichen Zähne übertragen wird. Dadurch wird der zahnlose Kiefer vor zu großem Kaudruck geschützt.

 
 

2. Wann können Modellgussprothesen angewendet werden?

Liegen die Voraussetzungen für die Eingliederung einer Modellgussprothese vor, dann ist sie eine kostengünstige und zugleich sehr effektive Form des Zahnersatzes. Zur Abstützung der Prothesen müssen nur kleine Auflagen an den natürlichen Zähnen eingeschliffen werden. Durch die Möglichkeit, den Zahnersatz herauszunehmen, kann dieser und das Restgebiss optimal gereinigt werden.

3. Was sind die Nachteile einer Modellgussprothese?

Die Klammern, die benutzt werden um die Prothese zu befestigen, können unschön aussehen. Ein weiterer Nachteil ist, dass durch den Metallbügel am Gaumen oder den Unterzungenbügel die Sprachbildung etwas beeinträchtigt werden kann. Bei den allermeisten Menschen findet jedoch schon nach einigen Tagen eine Gewöhnung an diese neue Situation statt.

Nach dem Eingliedern des Zahnersatzes kann es zu Druckstellen kommen, die Ihnen Schmerzen bereiten können. Durch einen Besuch bei Ihrem Zahnarzt und eine kleine Korrektur an der Prothese ist dieses Problem schnell behoben.


4. Wie lange hält eine Modellgussprothese?

Für den langfristigen Erfolg einer Modellgussprothese ist vor allem eine optimale Mundpflege erforderlich. Durch die Klammern kann es zu stärkerer Anlagerung von Mundbakterien an den Zähnen kommen, die durch sorgfältiges Zähneputzen entfernt werden müssen. Zähne die eine Klammer tragen, müssen besser geputzt werden als solche ohne Klammer! Untersuchungen haben gezeigt, dass bei guter Mundpflege Modellgussprothesen über viele Jahre funktionstüchtig bleiben.

Da auch nach Einsetzen einer Prothese der Kieferschwund im zahnlosen Bereich weitergeht, muss eine Prothese vom Zahnarzt mindestens einmal jährlich nachkontrolliert werden.
Sollte die Prothese nicht mehr richtig dem Kiefer anliegen, muss sie vom Zahnarzt unterfüttert werden.