Röntgen beim Zahnarzt

Wozu braucht man Röntgenaufnahmen?

Die Röntgenaufnahme ist ein besonders wichtiges Hilfsmittel zur Erkennung und Behandlung von Erkrankungen im Kiefer-Gesichtsbereich. Entzündete und abgestorbene Zähne können ohne Röntgenaufnahmen ebenso wenig behandelt werden, wie Erkrankungen des Zahnbetts (Parodontose), Zahnersatz lässt sich nicht sinnvoll planen und Karies kann oft nicht rechtzeitig erkannt werden. Darüber hinaus gibt es einige zerstörende, z.T. auch bösartige Prozesse, die ohne regelmäßige Röntgenkontrolle zu lange unerkannt bleiben würden.

Was machen Röntgenstrahlen?

Beim Durchtritt durch den Körper überträgt Röntgenstrahlung Energie, wobei biologische Strukturen ihre Funktion verlieren oder verändern können. Der menschliche Körper verfügt über sehr leistungsfähige Schutzmechanismen, die den größten Teil dieser Veränderungen reparieren. Ein Problem entsteht nur dann, wenn eine höhere Strahlendosis die Selbstreparatur überfordert, oder wenn einzelne nicht reparierte Veränderungen zufällig entarten (Krebs) oder das Erbgut schädigen. Röntgenaufnahmen in der heutigen Medizin liegen weit unterhalb der Strahlenmenge, die die Selbstreparatur des Körpers überfordert. Die Frage, ob dann aber von den wenigen, nicht reparierten Veränderungen eine Gefahr ausgeht, kann die Wissenschaft bis heute nicht beantworten. Eines ist jedoch sicher, die Gefahr ist so klein, dass sie mit den besten wissenschaftlichen Mitteln bislang nicht zu erkennen war.

Um das Risiko dennoch einzuschätzen, wendet man einen Kunstgriff an: Wissenschaftler beobachten die gesundheitliche Entwicklung von Menschen mit extrem hoher Strahlenbelastung, wie z. B. den Hiroshima-Überlebenden, und rechnen daraus auf die Wirkung kleinster Strahlenmengen zurück. Dieser Weg mag richtig sein, kann aber auch genauso falsch sein, als würde aus der Wirkung eines Faustschlages auf eine Gefahr im sanften Streicheln geschlossen.

Wie groß ist das Risiko?

Nach diesen Modellrechnungen entsprechen vier Mundfilme oder eine Gebissübersichtsaufnahme (Panoramaaufnahme) dem Risiko eine Zigarette zu rauchen (Krebstod) oder sich über 9600 Kilometer in einem Jet-Flugzeug der natürlichen Strahlung auszusetzen.

Was tut Ihr Zahnarzt?

Während seines Studiums wird jeder Zahnarzt gründlich im Strahlenschutz ausgebildet und erfährt auch später laufend aus der Fachpresse über die aktuellen Entwicklungen. Dies hat immerhin dazu geführt, dass die besonders dosissparenden elektronischen Röntgensysteme (Radiovisiographie) in der Zahnheilkunde schon sehr weit verbreitet sind. Darüber hinaus werden Zahnärzte regelmäßig von verschiedenen staatlichen Stellen überprüft. Dieses deutsche Prüfungssystem ist eines der strengsten der Welt und wird jetzt z.B. auch in der Schweiz übernommen.

Und jetzt ?

Wägt man Nutzen und Risiko ab, so rechtfertigt das Restrisiko nicht, auch nur auf eine einzige diagnostisch sinnvolle Aufnahme zu verzichten.

 

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